Förderprojekte: Augenuntersuchungen in zwei AWO Kindergärten
1000 Euro für Augenuntersuchungen (Augenscreening) zur Vorsorge in zwei AWO Kindergärten in der Region Hannover im Oktober 2022 (Pilotprojekte)
Bei den Früherkennungsuntersuchungen U1 bis U 9 wird das Sehen der Kinder regelmäßig überprüft. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass Kinder zu den Untersuchungen nicht vorgestellt werden: Ein Drittel der Kindergartenkinder in Deutschland geht nicht regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen. Hierzu tragen vor allem Sprachbarrieren, Unkenntnis und ein vermindertes Gesundheitsbewusstsein bei.
Dabei ist eine frühe Diagnose schlechten Sehens und die Kompensation durch zum Beispiel Sehhilfen so wichtig. Denn 60 % der frühkindlichen Entwicklung erfolgen über das Sehen und sind somit entscheidend für den weiteren Lebensweg, für die Schule, im Sport, im gesamten sozialen Umfeld. Betroffenen Kindern ist ihr schlechtes Sehvermögen meistens nicht bewusst – Augenerkrankungen zeigen oftmals keine Symptome.
Die Blinden- und Sehbehindertenstiftung Niedersachsen hat in Zusammenarbeit mit der Uniklinik Göttingen ein Pilotprojekt beschlossen, um über ein Augenscreening an zwei Kindergärten zu ermitteln, ob – und wenn ja – bei wie vielen Kindern bisher nicht festgestellte visuelle Einschränkungen bestehen.
Über den Kontakt zu Knud Hendricks, Geschäftsführer der AWO Soziale Dienste Bezirk Hannover wurden zwei Kindergärten der Arbeiterwohlfahrt in Laatzen und im Garbsener Stadtteil Auf der Horst ausgewählt.
Die Augenuntersuchungen wurden durch ein Team der Universitätsklinik Göttingen (Leitung: Prof. Dr. Hans Hoerauf und Prof. Dr. Michael Schittkowski) durchgeführt. Im Vorfeld haben die pädagogischen Fachkräfte der AWO-Kitas die augenärztlichen Untersuchungen in einem Projekt rund um das Thema: Sehen/Sinne/Augen vorbereitet.
Ergebnisse und Ausblick
Insgesamt wurde in beiden Pilotprojekten Augenscreenings bei 50 Kindern durchgeführt. Bei 5 Kindern (= 10%; fachärztlich geschätzter Durchschnitt in Deutschland etwa 5%) wurden Sehschwächen festgestellt und jeweils eine vertiefende Untersuchung beim Augenarzt/-ärztin angeraten. Die Eltern der betroffenen Kinder wurden sensibilisiert und informiert.
Eine abschließende Auswertung der Untersuchungsergebnisse wird noch erfolgen. Derzeit werden mit zuständigen Institutionen Gespräche geführt, um gegebenenfalls die Pilotprojekte auf eine größere Anzahl von Kindergartenkindern in Niedersachsen auszuweiten.
Die vollständige Finanzierung der Pilotprojekte wurde durch folgende Institutionen sichergestellt:
Stiftungen
- Wilhelm Hirte Stiftung, Hannover
www.wilhelm-hirte-stiftung.de - Blinden- und Sehbehindertenstiftung Niedersachsen, Hannover
www.blindenstiftung-niedersachsen.org - Lions Club Hannover
www.lc-hannover.de
Augenarztpraxen
- Dr. med. Viktoria Barenberg, Burgdorf
www.augenarzt-burgdorf.de - Prof. Dr. med. Karl Hoffmann, Hannover
- Dr. med. Daniel Kaufmann, Hannover
www.augenarzt-kaufmann.de - Dr. med. Werner Selle, Dr. med. Vera Pauli, Karin Kaczmarek, Hannover
www.selle-pauli-kaczmarek.de
Optiker
- becker+flöge, Hannover,
www.becker-floege.de - Apollo-Optik, Hannover
www.apollo.de
Pressebericht
Wie gut sehen die Kita-Kinder?
Pilotprojekt mit Augenklinik Göttingen und AWO-Kita in Garbsen soll Sehschwächen aufdecken
Artikel in der HAZ vom 20.10.2022 (PDF)
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