Großprojekt in Planung: Blick für Kids

– unter der Schirmherrschaft von Dr. Andreas Philippi, Niedersächsischer Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung –

Auf der Basis der Erfahrungen des Pilotprojekts (10 % festgestellte Sehschwächen; Erfahrungswerte liegen bei ca. 5 %) ist geplant, in niedersächsischen Kitas im Rahmen einer medizinisch wissenschaftlichen Analyse die Zahl der zu untersuchenden Kinder deutlich zu erhöhen.

Mit dieser Analyse sollen folgende Ziele verfolgt werden:

Vorsorgeleistungen für Kinder erfolgen in nach Alter gestaffelten Untersuchungen (U1–U9). Die U7a (in der Regel im 3. Lebensjahr) dient unter anderem speziell einer Augenuntersuchung.

Unter Augenärzten und in den augenärztlichen Fachkliniken in Deutschland hat man zunehmend die Wahrnehmung, dass Sehschwächen von Kindern – aus welchen Gründen auch immer – zu spät erkannt werden und damit z. T. medizinisch nicht mehr erfolgreich behandelt werden können. Mit dem realisierten BSTN-Pilotprojekt konnte ein erstes Indiz dafür geliefert werden, dass diese Wahrnehmung zutreffen könnte. Nach unserem Kenntnisstand gibt es hierzulande dazu keine medizinisch wissenschaftlich fundierten Daten.

  • Auf der Basis einer medizinisch wissenschaftlich fundierten Untersuchungsanalyse (Augen-Screening) soll in niedersächsischen Kitas ermittelt werden, wie hoch die durchschnittliche Sehschwächenquote tatsächlich in einer großen, repräsentativen Stichprobe ist. Ggf. könnte auch analysiert werden, welche Maßnahmen zur Verbesserungen der Augengesundheit bei Kita-Kindern eingeleitet werden könnten.

  • Die zu untersuchenden Kinder sollen ein kostenloses Augenscreening (insgesamt 4.500 geplante Untersuchungen) erhalten, somit wir ein erster Beitrag zur Verbesserung der Augengesundheit bei Kita-Kindern geleistet.

  • Das Bewusstsein der Eltern für Augenvorsorgeuntersuchungen zu erhöhen.

  • Ggf. Empfehlung eines Augenarzttermins zur Nachsorge mit ggf. konkretem Befund.

Folgeprojekt und Projektteam

Im Nachgang der beiden Pilotprojekte hat sich im Frühjahr 2023 unter Koordination des BSTN und der Augenklinik der Universität Göttingen (Herr Prof. Dr. med. Michael Schittkowski) eine Arbeitsgruppe mit dem Ziel gebildet, Anforderungen und Inhalte einer wissenschaftlich fundierten Datenanalyse zu erarbeiten.

Projektname

Amblyopiescreening und amblyogene Risikofaktoren bei Kindern in niedersächsischen Kitas

Anforderungen, Inhalte und Mitglieder des Arbeitskreises

Studiendesign: Cluster – RCT (Cluster Randomised Controlled Trial)

Inhalte

  • 1.500 Kinder, 3–4 Jahre, Untersuchungsgruppe 1. Zyklus; vor Einschulung (rd. 6 Jahre) erneute Untersuchung der Kinder aus dem 1. Zyklus; 1.500 Kinder vor Einschulung (rd. 6 Jahre; Kontrollgruppe = K1) kein vorheriges Augenscreening;
  • Untersuchungsteams und Inhalte der Untersuchungen: zwei Orthoptistinnen (parallel); Untersuchungen: Plusoptix, Visus /Ferne/Nähe je Auge, Brückner Test, Lang-Test (ggf. noch anderer random-dot Stereotest), ggf. Cover-Test (noch in Diskussion)
  • ca. 150 Kitas in Niedersachsen; insgesamt kostenlose 4.500 Augenuntersuchungen

Koordinierende

Herr Prof. Dr. med. Michael Schittkowski, Augenklinik der Universität Göttingen, Bereichsleiter Strabologie, Neuroophthalmologie, okuloplastische Chirurgie

Frau Dr. med. D. Drücke, Assistenzärztin, Augenklinik der Universität Göttingen

Herr Prof. Dr. oec. Heinrich Stedler, Vorstandsvorsitzender der Blinden- und Sehbehindertenstiftung Niedersachsen, Hannover

Weitere Mitglieder

Herr Prof. Dr. med. Oliver Ehrt, Leitung Strabismus, Pediatrie- und Neuroophthalmologie, Augenklinik der Ludwig-Maximilian-Universität (LMU), München

Herr Dr. med. Gerrit Fahl, Augenarzt, Stade, Landesvorsitzender des Berufsverbandes der Augenärzte Niedersachsen; Mitglied der Vertreterversammlung des KVN

Frau Prof. Dr. med. Maria Fronius, Leiterin der Forschungseinheit “Sehstörungen des Kindesalters“, Klinik für Augenheilkunde, Goethe- Universität, Frankfurt am Main

Herr Prof. Dr. med. Alexander K. Schuster, Zentrum für ophthalmologische Epidemiologie und Versorgungsforschung, Augenklinik der Universität Mainz

Kita-Träger; Kooperationspartner

Gemäß Landesamt für Statistik in Niedersachsen verteilt sich die Anzahl der Bewohnenden auf vier Regionen, und zwar auf die Regionen Braunschweig, Hannover, Lüneburg und Weser/Ems. Mit den in diesen Regionen tätigen Kita-Betreibern AWO und dem Bistum Osnabrück fanden und finden Gespräche zur Auswahl von potentiellen Kitas statt.

Finanzbedarf

Folgende Spender/Unterstützer haben sich dankenswerterweise engagiert:

  • AWO-Kitas der Regionen Braunschweig, Hannover und Lüneburg
  • becker und flöge GmbH, Hannover
  • Berufsverband der Augenärzte (BVA), Landesverband Niedersachsen
  • Blinden- und Sehbehindertenstiftung Niedersachsen, Hannover
  • Bundesverband Orthoptik e. V. (BOD) – Region Niedersachsen, Bremen
  • Doris-Bulke-Stiftung, Holzminden
  • Dr. August und Erika Appenrodt-Stiftung, Hannover
  • Dr. Ausbüttel & Co GmbH, Piratoplast, Dortmund
  • Fritz Behrens Stiftung, Hannover
  • Kitas der Kath. Kirchgemeinden im Bistum Osnabrück
  • Landgeflügel FG Vertriebsgesellschaft mbH, Haren/Emsland
  • Lions Club Hannover
  • Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, Hannover
  • Plusoptix GmbH, Nürnberg
  • Podologie- und Kosmetik Dr. Stedler GmbH, Hannover
  • Rut- und Klaus Bahlsen Stiftung, Hannover
  • Stiftung Auge der Deutschen ophthalmologischen Gesellschaft (DOG), München
  • Wilhelm Hirte Stiftung, Hannover

Diese Institutionen haben sich finanziell und/oder ideell engagiert.

Durch die Summe der zugesagten Spenden ist die Finanzierung des Projekts sichergestellt. Weitere Spenden sind herzlich willkommen, um unvorhersehbare Ausgaben des sehr eng kalkulierten Budgets ggf. auch mit finanzieren zu können.

Die Zusagen der Institutionen stehen unter dem Vorbehalt, dass die Umsetzung des Projekts auch realisiert wird.

Stand: 19.09.2024

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